01 Ariadne von Schirach im Gespräch mit Aga Trnka-Kwiecinski



Ariadne von Schirach nimmt uns mit auf eine Reise durch die großen Themen der Gegenwart: Krise, Klimawandel, Krieg. Wir optimieren uns ständig selbst, tragen unser persönlichstes Begehren zu Markte und beuten genauso gedankenlos die Natur aus. Das Profitdenken, das von der Welt Besitz ergriffen hat, stellt uns in unserem Menschsein in Frage. Aber wenn die Zeit tatsächlich so düster ist, wofür lohnt es sich eigentlich einzustehen? Die großen komplexen Fragen spiegeln sich letztlich in uns allen wider, in unserem individuellen Sein. Dabei geht es doch darum, wie wir selbst unsere persönlichen Glücksmomente finden können, unseren Ausweg aus einer Gesellschaft, die nahezu psychotisch nur noch aufs Funktionieren ausgerichtet ist, aus sozialen Medien und ihrer Währung der Likes und Herzchen, in eine Gemeinschaft, die von solidarischer Nachsicht getragen ist.

Im System Bildung bedeutet das, zu erkennen, dass die Ambivalenz der Diskurse auch Pädagog:innen betrifft. Sie stehen nicht alleine im Klassenzimmer, denn auch dort offenbaren sich all die Themen, die die Gesellschaft nicht alleine lösen kann. Und sie alleine im Klassenzimmer lösen zu wollen, ist schlichtweg nicht möglich.

Ariadne von Schirach plädiert dafür, auszusteigen, nutzlos, traurig und brüchig zu sein, Fragen zu haben statt Antworten – das würde uns stärken. Und manchmal auch bewusst nichts zu tun, zu nixen, wie sie das mit einem Lächeln in den Augen nennt.