Beat Döbeli Honegger ist Dozent an der PH Schwyz und wissenschaftlicher Leiter der Projektschule Goldau. In seinem Vortrag auf den edudays 2015 geht er auf die Veränderungen in unserer Gesellschaft ein – vor allem die Automatisierung und Digitalisierung bringen hier große Umbrüche mit sich. Er gibt sechs Empfehlungen, was man machen muss, um digitale Medien in die Breite zu bringen.
Lernwerkstätten ermöglichen freies, selbstbestimmtes und selbstorganisiertes Lernen. Bei der 13. Internationalen Tagung der Hochschullernwerkstätten, die von 12.-14.Februar an der Pädagogischen Hochschule in Wien stattfand, trafen sich zahlreiche Expert*innen um ihre Erfahrungen auszutauschen und gemeinsam zu reflektieren. Lernen abseits von Selektionsmechanismen und getragen von den Interessen und der Neugier der Lernenden. Zu hören sind Gespräche und Statements von Tagungsteilnehmer*innen und Veranstalter*innen.
Eröffnungsrede von Prof. Dr. Markus Peschel anläßlich der 13. Internationale Tagung der Hochschullernwerkstätten am 12.Februar 2020 an der Pädagogischen Hochschule Wien.
Eröffnungsvortrag von Sandra Tänzer “Mut – Zumutung – Ermutigung. Oder wie man lernt, eine Hochschullernwerkstatt zu lieben” anläßlich der 13. Internationale Tagung der Hochschullernwerkstätten am 12.Februar 2020 an der Pädagogischen Hochschule Wien.
Hochschullernwerkstätten sind Teil einer Tradition mit spezifischen Ansprüchen an das Lehren und Lernen von Kindern und Erwachsenen und das Miteinander von Menschen. Um Orte wie diese an einer Hochschule zu etablieren – Orte des Innehaltens, des Nachdenkens und Weiterdenkens gegenwärtiger Strukturen und Entwicklungen in Schule und Hochschule, in der Lehrerinnen- und Lehrerbildung und -forschung – braucht es Mut [PDST1]. Und damit soll mein Vortrag beginnen. Er setzt auf einer formal-institutionellen Ebene der Hochschule selbst und ihrer (Macht-)Strukturen als Bedingungsgefüge für das Lehren und Lernen im Lehramtsstudium ein, bevor er ins Innere einer Lernwerkstatt vordringt, um Kennzeichen des Lehrens und Lernens genauer in den Blick zu nehmen. Warum Lernwerkstätten als Zumutung – ein Ausdruck von Herbert Hagstedt – aufgefasst werden können, soll dabei ebenso diskutiert werden wie die Notwendigkeit von Ermutigungen für bildungs- und lernwirksames Handeln in Lernwerkstätten.
Sandra Tänzer ist Professorin für Pädagogik und Didaktik des Sachunterrichts an der Erziehungswissenschaftlichen Fakultät der Universität Erfurt.
Sie ist Teilprojektleiterin der Hochschullernwerkstatt Erfurt.
Vortrag von Josef Buchner „Hier und trotzdem dort – Die virtuelle Welt als Erweiterung der Lernwerkstatt“ anlässlich der 13. Internationale Tagung der Hochschullernwerkstätten am 13.Februar 2020 an der Pädagogischen Hochschule Wien.
Problemorientiert, selbstgesteuert, handlungsorientiert – Attribute, die in Lernwerkstätten gelebt werden (sollen). Der physische Raum spielt dabei eine zentrale Rolle, ebenso die Ausstattung mit Materialien, Medien, Werkzeugen etc. In der digital vernetzten Welt besteht nun die Möglichkeit, räumliche Grenzen aufzulösen und sowohl authentische, als auch für die Lernenden unzugängliche Lernorte erfahrbar zu machen. Ein Konzept, wie solche virtuell-angereicherten Lernwerkstätten aussehen können, wird vorgestellt. Ziel eines solchen muss sein, nicht nur mit, sondern auch über (digitale) Medien zu lernen.
Josef Buchner ist zurzeit Wissenschaftlicher Mitarbeiter und Dozent für Medienbildung, Medienpädagogik und Mediendidaktik an der PH St. Gallen. Zum Zeitpunkt der Tagung wird er Mitarbeiter der Universität Duisburg-Essen, Learning Lab, Lehrstuhl Prof. Kerres, sein.
Er ist Vertreter der Unterrichtsmethode Flipped-Classroom.
Kurzvortrag von Josef Reichmayr: Sinnvolles und zeitgemäßes Lernen unter einem Hut – geht das gut? – Einblicke in die und Erfahrungen aus der Integrativen Lernwerkstatt Brigittenau“anlässlich der 13. Internationale Tagung der Hochschullernwerkstätten am 13.Februar 2020 an der Pädagogischen Hochschule Wien.
Seit 22 Jahren gibt es mitten in Wien eine ganz konkrete Lernwerkstatt in Gestalt einer öffentlichen Volks- und Mittelschule für 6- bis 15-Jährige. Als Gründer und langjähriger Leiter der Schule hatte ich mir 1998 angemaßt, das ganze Modellprojekt „Integrative Lernwerkstatt Brigittenau“ zu taufen.
Lernwerkstatt nicht gemeint als Oase inmitten einer ansonsten herkömmlichen Schule, sondern als eine Art „Gesamtkunstwerk“ mit mehreren hoch gesteckten Ansprüchen: inklusive und altersheterogene Lerngruppen, interdisziplinäre pädagogische Teams, sinnvoll-kreativ-projektartiges Lernen in gemeinsamen Erfahrungsräumen und gleichzeitig radikal differenziert und individualisiert.
In welchem Spannungsfeld bewegt sich die Schule mit ihren knapp 400 Schüler*innen zwischen analogen und digitalen Medien, Bootsbau in der Au und Handling von Handys, Handschrift und Tastaturen, 1×1-Training und Flashmob-Versuchen, „Radiobande“ und Öffentlichkeitsarbeit zur Erhaltung des Schulversuchs-Status‘, Einrichtungs-Standards von Klassenzimmern und Gestaltung sowie Eroberung von Lernanregungslandschaften in Räumen und Gängen oder gar outdoor?
Viele Fragen – und im Rahmen des Workshops weitere Denkimpulse aus dem praktischen Erfahrungsschatz der Schule.
Josef Reichmayr, Volksschuldirektor i.R., Begründer und Leiter (bis 2019) der Integrativen Lernwerkstatt Brigittenau; www.lernwerkstatt.or.at
Kurzvortrag von Gabriela Fiala sowie Vertreter*innen des Berufsausbildungszentrums des BFI Wien “Lernwerkstatt konkret. Basisbildung und Gamification im arbeits-marktpolitischen Kontext.” anlässlich der 13. Internationale Tagung der Hochschullernwerkstätten am 12.Februar 2020 an der Pädagogischen Hochschule Wien.
Die Lernwerkstatt ist ein vom AMS Wien beauftragtes Basisbildungsprojekt für Jugendliche zwischen 15 und 21 Jahren, das seit Mai 2017 durch individuell abgestimmten, spielerischen Wissenserwerb die Steigerung der Lernmotivation und der Leistungsergebnisse von Teilnehmerinnen und Teilnehmern verfolgt. Die wichtigsten Grundpfeiler der Lernwerkstatt basieren auf einem individuellen, personenzentrierten Zugang und zielen darauf ab, Freude und Neugier am Lernen zu wecken, praxisnahe Aufgabenstellungen selbstständig zu bewältigen und die Kompetenzen in den Fächern Mathematik, Deutsch und Englisch unter anderem mittels digitalem Lernen zu ermöglichen.
Im Verlauf von fünf bis acht Wochen werden die berufsspezifischen Anforderungen, die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in der Berufsschule, einer Überbetrieblichen Lehre oder am ersten Arbeitsmarkt erfüllen müssen, durch Lernspiele, Gruppen- und Einzelaufgaben, Experimente, herausfordernde Fragestellungen und praktische Übungen erweitert, um schlussendlich eine Verbesserung ihrer Basisbildungskenntnisse zu bewirken.
Mag. Christian Nowak, Geschäftsführer Berufsförderungsinstituts BFI Wien
Mag. Marie Stiaßny, Abteilungsleiterin Berufsausbildungszentrum des BFI Wien
Lernwerkstatt des Berufsausbildungszentrums des BFI Wien
Kurzvortrag von Barbara Holub und Klaus Himpsl-Gutermann: “Lernräume als Innovation für Forschendes Lernen“ anlässlich der 13. Internationale Tagung der Hochschullernwerkstätten am 13.Februar 2020 an der Pädagogischen Hochschule Wien.
Im Zuge der Reform der Lehrer/innenbildung in Österreich wurden an der Pädagogischen Hochschule Wien (u. a.) Forschendes und Entdeckendes Lernen sowie Medienbildung als übergreifende Bildungsschwerpunkte und Forschungsschwerpunkte verankert. Damit einhergehend wurden Lernräume installiert, die in diesen Bereichen für Lehre, Forschung und Schulentwicklung vielfältige Möglichkeiten eröffnen. Als vorbereitete Lernumgebungen bieten sie den Studierenden der Aus-, Fort- und Weiterbildung Inputs für einen innovativen Unterricht sowie Möglichkeiten zu fachlicher und methodisch-didaktischer Kompetenzerweiterung.
Die Lernräume der PHW sind als Orte gedacht, an denen selbstständiges, selbstbestimmtes, forschendes und entdeckendes Arbeiten angeregt wird. Lernen und Lehren soll hier erlebt und darüber reflektiert werden, um Unterricht dahingehend gestalten zu können.